Soziodemografischer Wandel – Gutes Leben auch im Alter auf dem Land
Die FWG sieht dringenden Bedarf dabei, die Versorgung zu sichern und die Lebensqualität zu fördern: In der Verbandsgemeinde Rhein-Selz setzen wir uns dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die ältere Generation, auch im Alter ein gutes Leben auch auf dem Land abseits des Mittelzentrums Nierstein-Oppenheim führen können. Dies umfasst die Sicherstellung der Grundversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs aber beispielsweise auch ein sinnvoll organisiertes Nahverkehrskonzept, damit Personen ohne eigenes Auto auf dem Land mobil bleiben. Statt riesige Busse der üblichen ÖPNV-Anbieter nach Fahrplan fast vollkommen leer umherfahren zu lassen, ist hier an Konzepte wie Bürgerbusse auch als On-Demand-Lösung per Ruf oder Buchung per App etc. zu denken. Einkäufe könnte auch ein funktionierender Lieferdienst bringen.
Für die FWG unverzichtbar ist der Ausbau der medizinischen Versorgung: Ein weiterer Schwerpunkt unserer Politik ist der Ausbau und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in unserer Verbandsgemeinde. Vor Jahren wurde die Notarztpraxis in der Feuerwache am Rhein in Nierstein geschlossen. Arztpraxen vor allem auf dem Land schließen mangels Nachfolger und Neueröffnungen von Praxen sind eher in den großen Städten zu finden. Die Konsequenz: Menschen rufen wegen Bagatellen den Notruf oder suchen Hilfe in der Notaufnahme Mainzer Kliniken. Die wohnortnahe Versorgung in erster Linie mit Allgemeinmedizinern, aber beispielsweise auch Zahnmediziner und passenden Fachärzte muss in die Zukunft gedacht sichergestellt werden. Auch hier ist das Stichwort interkommunale Zusammenarbeit wichtig. Wir wollen Anreize für die Übernahme bestehender Praxen sowie für die Neugründung von medizinischen Einrichtungen schaffen, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern. Zur medizinischen Versorgung gehört dabei auch das Thema Pflegedienst und Angebote für Senioren, die nicht mehr alleine wohnen und sich versorgen können.
Die FWG sieht dabei auch eine soziale Komponente: Zum guten Leben auf dem Land gehört genau so ein lebenswertes, soziales Umfeld. Das beginnt bei der Infrastruktur zur Kinderbetreuung von Kita bis Schule, geht über Freizeitmöglichkeiten und soziale Lebensräume bis hin zu Kapazitäten für Ehrenamt und Vereine.
All das zusammen muss sicherstellen, dass aus dem „Leben auf dem Land“ nicht „Leben am sprichwörtlichen A*sch der Welt“ wird. Betrachten wir in diesem Zusammenhang noch einmal das Thema Mobilität. Junge Menschen haben ein Auto und überbrücken entsprechende Versorgungslücken durch Pendeln zu entsprechenden Angeboten, von Arzt bis Einkauf. Aber alte Menschen, die ihr ganzes Leben in „ihrem Dorf“ gelebt haben und vielleicht nicht mehr fahrtüchtig sind, sind ohne entsprechende Konzepte dann tatsächlich abgehängt.