Freie Wählergruppe (FWG) der Verbandsgemeinde Rhein-Selz gehen mit Martin Groth ins Rennen
Der 46-Jährige Martin Groth aus Nierstein soll neuer Bürgermeister in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz werden
Aufbruchstimmung bei den Freien Wählern: Mit ihrem frisch gekürten Kandidaten Martin Groth wollen sie die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde gewinnen. Mit großer Mehrheit wurde der 46-Jährige am Dienstagabend nominiert.
„Ich traue mir das zu“, betonte Groth, der mit seiner Frau und den achtjährigen Zwillingen in Nierstein lebt. Zwar sei er bislang noch nicht lokalpolitisch aktiv gewesen, bringe aber das „nötige Rüstzeug“ für das Amt des Bürgermeisters mit. Die langjährige Erfahrung als Unternehmensberater seien das Fundament für diese neue Herausforderung. Seine beruflichen Schwerpunkte, IT und Finanzen, will er in die Verbandsgemeinde einbringen – denn die Digitalisierung und die angespannte Finanzsituation sind wesentliche Themen im neuen Jahrzehnt.
„Hinzu kommt seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern und zu überzeugen“, betonte der Vorsitzende der Freien Wähler, Friedhelm Schmitt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Martin Groth eine so erfahrene Persönlichkeit aus der freien Wirtschaft als Kandidaten gewinnen konnten. Dass er bislang nicht über lokalpolitische Erfahrung verfügt, sehen wir hier – besonders vor dem Hintergrund der jüngeren Skandale – als Vorteil“. Nicht das Parteibuch, sondern das Angehen der wichtigen, lokalen Themen sei entscheidend.
Von einem „engen Schulterschluss mit den Rhein- und Berggemeinden“ sprach Groth in seiner Nominierungsrede. Er wolle eine gemeinsame Vision für eine erfolgreiche Zukunft der Region entwickeln. „Weg von der ewigen Flickschusterei, hin zu einer klaren Strategie.“
Die Verbandsgemeindeverwaltung müsse sich als Dienstleister verstehen. Sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Städte und Gemeinden. Hierzu stellte er einen konkreten Sechs-Punkte-Plan vor, den er umgehend nach seiner Amtseinführung umsetzen werde.
Groth, der zuvor bereits zum Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses für die VG benannt wurde, ist sich der prekären finanziellen Lage der VG sowie deren Städte und Gemeinden wohl bewusst. „Wir brauchen eine langfristige Strategie, um wieder handlungsfähig zu werden.“ Insbesondere müsse deutlich mehr gegen den Klimawandel getan werden. Auch bei den Themen Tourismus und Kultur sieht er Handlungsbedarf.
Bereits seit einigen Jahren ist Groth auf lokaler Ebene sehr aktiv. So setzte er als Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule Nierstein gemeinsam mit rund 80 Eltern den Einbau der vom Max-Planck-Institut entwickelten Selbstbau-Abluftanlagen erfolgreich um. Zudem gehört er dem geschäftsführenden Vorstand des JFV Rhein-Selz 2016 e.V. an, der angetreten ist, neue Wege in der Kinder- und Jugendarbeit im Fußball zu beschreiten. Auch mit dem von ihm initiierten Niersteiner Seifenkistenrennen Anfang September machte er von sich reden.
Martin Groth erklärte, er werde mit ganzer Kraft für den Wahlerfolg kämpfen. „Die Karten in Rein-Selz werden neu gemischt, wir haben gute Chancen.“ In den kommenden Monaten werde er mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen.